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Maria Montessori

 

Historische Fotografie

von Maria Montessori um 1880
 

Bearbeitete Porträts von

Ingrid Sabisch (www.ingridsabisch.de)

Ute Ickler (www.uteickler.de)

Eine der faszinierendsten Persönlichkeiten des letzten Jahrhunderts (1870 – 1952)

Maria Montessori wurde am 31. August 1870 in Chiaravalle, Italien, als einziges Kind großbürgerlicher Eltern geboren. Die Schule dieser Zeit war gekennzeichnet durch Stock- und Paukdidaktik. Wegen ihres Interesses für Mathematik und Naturwissenschaften besuchte sie – ungewöhnlich für ein Mädchen der damaligen Zeit – eine technisch-naturwissenschaftliche Schule. Danach wollte sie Medizin studieren, ihre Studienanmeldung für Medizin wurde allerdings abgewiesen.

So studierte sie zunächst Mathematik, Physik und Naturwissenschaften, wodurch sie nach Ablegen der Prüfungen die Berechtigung zum Studium der Medizin erlangte. 1892 begann sie als erste Frau in Italien ein Medizinstudium, 1896 schloss sie es mit Erfolg ab.

Anschließend arbeitete sie als Assistenzärztin in der Kinderabteilung der psychatrischen Klinik in Rom. Dort beobachtete sie, dass sich sog. geistig behinderte Kinder in Ermangelung jeglicher Spielsachen intensiv mit Brotbröseln beschäftigten.

Beeinflusst durch die Werke von Jean Itard und Edouard Seguin kam sie zu der Überzeugung, den Kindern konnte und musste nicht nur medizinisch sondern vor allem pädagogisch geholfen werden. So entwickelte sie ein Konzept, das durch Schulung der Sinne die geistigen Fähigkeiten dieser Kinder förderte.

1898 wurde ihr unehelicher Sohn Mario geboren, den sie auf dem Lande in Pflege gab. Später fungierte er bis zu ihrem Tod als ihr Sekretär, aber erst als er über 40 Jahre alt war, bekannte sie sich zu ihm als ihrem Sohn. Nach dem Tod seiner Mutter führte Mario Montessori ihr Werk weiter, bis er selbst 1982 verstarb.

1899 wurde Maria Montessori Direktorin des medizinisch-pädagogischen Institutes, dem eine Modellschule zur Ausbildung für Lehrer behinderter Kinder angeschlossen war. Dort setzte sie die Materialien von Itard, Seguin und auch die von ihr selbst entwickelten ein. Sie war damit so erfolgreich, dass bereits nach zwei Jahren die ersten Kinder die Regelschule besuchen konnten. Ab 1901 studierte sie Anthropologie und Psychologie.

1907 gründete sie das „Casa dei Bambini“ in San Lorenzo, ihr erstes Kinderhaus. Im Armenviertel von Rom begannen verwahrloste und vernachlässigte Kinder hingebungsvoll und konzentriert mit Material zu „arbeiten“. 1909 veranlasste das enorme Interesse an ihrer Methode Maria Montessori einen Ausbildungskurs für Lehrer durchzuführen.

1910 beschloss Maria Montessori sich ausschließlich Vorträgen zu widmen. In den folgenden Jahren verbreitete sich die Montessori-Pädagogik in zahlreichen Ländern Europas, Nord- und Südamerikas und in Indien. Ihre Methode wurde in englischen, argentinischen, in italienischen und schweizer Schulen eingeführt und praktiziert. In Paris, New York und Boston entstanden Modellschulen.

Während dieser Zeit war Maria Montessori auf Reisen, um ihre Vorträge, Kurse und Fortbildungen zu halten. 1929 wurde die AMI, die Association Montessori Internationale, gegründet, internationale Montessori-Kongresse folgten.

Maria Montessori engagierte sich nicht nur pädagogisch sondern auch friedens- und frauenpolitisch.

In den Jahren des Zweiten Weltkrieges wurde sie unter Benito Mussolini exiliert und lebte in Indien, wo sie unter anderem das Prinzip der „Kosmischen Erziehung“ entwickelte. Bis zum Ende ihres Lebens verbrachte sie ihre Zeit in den Niederlanden, wo sie am 6. Mai 1952 in Nordwijk aan Zee verstarb.

[übernommen von dem Verbandsmitglied Montessori-Erlangen: http://montessori-erlangen.de/montessori-paedagogik ]